Preisbildung beim Heizöl

Faktoren bei der Preisbildung

Der Rohstoff Öl wird weltweit an Rohstoffbörsen gehandelt. Auf den Rohölpreis haben viele Faktoren Einfluss. In unterschiedlichen Schwerpunkten sind nachfolgende Aspekte entscheidend für die Preisbildung beim Heizöl verantwortlich:

  • Weltweites Angebot und momentane Nachfrage

  • Auslastung von Förder- und Verarbeitungskapazitäten

  • Geopolitische Fragen

  • Einfluss der Finanzmärkte auf die Ölpreise

Die Rohölpreise wirken sich unmittelbar auf den Heizölpreis aus:

Steigt der Rohölpreis, ziehen Heizölpreise meist in die Höhe. Der Verbraucher kann sich erfahrungsgemäß darauf verlassen, dass bei nachgebenden Rohölnotierungen auch die Heizölpreise wieder fallen.

Preisbestandteile

Der Heizölpreis setzt sich aus dem Produktenpreis, der Mineralöl- und Mehrwertsteuer sowie dem Deckungsbeitrag zusammen. Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes betrug im Februar 2014 der bundesdurchschnittliche Heizölpreis bei einer Abnahme von 3000 Litern 79,63 Cent je Liter.

Dabei entfällt der größte Anteil auf den Produktenpreis sowie auf Steuern. Dem Mineralölhandel verblieb ein Deckungsbeitrag von 1,87 Cent.

Die Mineralölhandelsunternehmen können also nur den Deckungsbeitrag beeinflussen. In diesem sind die Kosten für Transport, Lagerhaltung, gesetzliche Bevorratung, Personal, Vertrieb, Verwaltung, der Aufwand für Neu- und Ersatzinvestitionen und schließlich der Gewinn enthalten.

Der Produktenpreis hingegen richtet sich ausschließlich nach der Entwicklung auf den internationalen Ölmärkten. Im Übrigen regeln Angebot und Nachfrage den Preis des Heizöls. Das heißt, herrscht momentan keine Nachfrage bei Heizölverbrauchern, werden die Mineralölkonzerne die Preise für Heizöl und Diesel nicht erhöhen. Bei aktuellen politischen weltweiten Ereignissen reagiert die Rohölbörse sehr schnell mit Preiserhöhungen. Wird wiederum die Erdölförderung von einzelnen OPEC Staaten erhöht, kommt es an der Rohölbörse sehr häufig zu fallenden Preisen. So kann der Kunde bei genauer Marktbeobachtung niedrige Heizölpreise beim Einkauf abwarten. Ferner profitieren die Verbraucher vom  Wettbewerb der rund 3500 meist mittelständischen Heizölanbieter.

Die prozentuale Zusammensetzung ist wie folgt zu sehen:

Produktenpreis    56,39 %

Mineralölsteuer     7,60 %

Mehrwertsteuer  12,58 %

Deckungsbeitrag   2,22 %

(bei einem Preis von 78,79 Cent/Liter brutto)

Wie hier zu sehen ist, fällt ein großer Teil auf Steuern, die aber von Land zu Land unterschiedlich sind. Im Energiesteuergesetz ist festgelegt, dass für Heizöl eine Mineralölsteuer erhoben wird. Deshalb sind auch die Spritpreise in den europäischen Ländern unterschiedlich.

Trotz allem Hintergrundwissen bei der Preisbildung ist es auch für den Mineralölhandel schwer einzuschätzen, welche Schwankungen täglich zu erwarten sind.

 

Quelle: http://www.oelheizung.info/brennstoff/heizoelpreis/preisbildung.html

3 Gedanken zu „Preisbildung beim Heizöl

  1. Deinen Beitrag habe ich mit großem Interesse gelesen, da wir selbst auch von den unterschiedlichen Faktoren beeinflusst bzw. betroffen sind. Besonders die prozentuale Zusammensetzung des Endpreises hat mir gut gefallen. Ich glaube, dass ist dem Endverbraucher oft gar nicht bewusst, wie sich der Preis zusammensetzt.

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